Das Bw Limburg zur Bundesbahnzeit

Mit der Gründung der Deutschen Bundesbahn wurde das Bw Limburg der damaligen Bundesbahndirektion (BD) Frankfurt am Main unterstellt. Das Betriebswerk beherbergte zur damaliger Zeit Dampflokomotiven der Einheitsbaureihen 38, 39, 50, 55, 78 und 94. Ein besonderer Typ waren die wendezugfähigen 38er (P8), mit geschlossenem Führerhaus und Wannentender, die grundsätzlich mit der Rauchkammer am Wagenzug gekuppelt wurden und den Personenverkehr, mit Steuerwagen, auf der Taunusrampe bewältigten.

Einsatzgebiete waren folgende Strecken:

Hauptbahnen:

* Limburg - Niedernhausen - Frankfurt/M (70 km)
* Limburg - Wetzlar - Giessen (65 km)
* Limburg - Koblenz (52 km)
* Niedernhausen - Wiesbaden (20 km)

Nebenbahnen:

* Limburg - Westerburg - Altenkirchen - Au
* Limburg - Siershahn - Altenkirchen
* Diez - Bad Schwalbach - Wiesbaden
* Kerkerbach - Steeden
* Westerburg - Rennerod
* Westerburg - Montabaur
* Erbach (Ww.) - Bad Marienberg - Fehlritzhausen
* Siershahn - Engers

Das Bw Limburg verfügte über zwei Ringlokschuppen, Schuppen I mit 19 Stände und einer 23m Drehscheibe, Schuppen II mit 12 Ständen und einer 20m Drehscheibe. Es gab auch einige Freistände an den Drehscheiben, wo Lokomotiven bei Bedarf abgestellt werden konnten. Ein weiterer dritter Schuppen war die dreiständige Triebwagenhalle, die als Werkstatt der damals in Limburg stationierten Akku-Triebwagen diente. Diese Akku-Triebwagen (ETA) machten Limburg im Kreise der Eisenbahnfreunde berühmt. Neben älteren Triebwagen der Bauform Wittfeld, waren später auch ETA´s der Baureihe 515 und die einzigen 517 "Limburger Zigarren" hier stationiert.

Das Dampflokzeitalter endete 1972, als letzte Dienststelle der Bundesbahndirektion Frankfurt, im Bw Limburg. Im Jahr 1970 wurde dem Bw Limburg die werksneuen Loks der Baureihe 215 (215 101 - 105) zugewiesen. Die 215er wurden aber bereits im Jahr 1971 an das Bw Ulm abgegeben und durch die Baureihe 216 ersetzt. Von nun an wurde der Bestand an Lokomotiven dieser Baureihe in Limburg weiter ausgebaut und beherrschte das Bild im Limburger Raum. Schwere Reisezüge, mit 8 Wagen gehörten genau so zum Aufgabengebiet wie die Güterzüge, die teils in Doppeltraktion gefahren wurden. Langläufe gab es auf der Relation Koblenz - Limburg - Giessen - Alsfeld - Fulda und Frankfurt - Limburg - Westerburg - Altenkirchen - Au - Köln (Heckeneilzug) mit Eil- und Personenzügen. Das Bild der 216 blieb Limburg in den 70er und 80er Jahren erhalten. Als erste Limburger 216 wurde die 216 141-2 am 30.08.1988 ausgemustert die ihre ganze Dienstzeit das "Altrote" Farbkleid trug. Durch die Neuabnahme und Beheimatung von Triebwagen der Baureihe 628.2 ab 1988, wurden die 216er langsam "arbeitslos". Als der Bestand an 628 stetig stieg, wurden ab 1989 die Limburger 216 langsam zu anderen Betriebswerken (Bw Giessen, Bw Kassel) umbeheimatet. Diese Umbeheimatung der 216 änderte aber nicht viel an deren Einsatzgebiet um und in Limburg. Das Bw Limburg verlor am 01.12.1991 seine Selbständigkeit und wurde eine Außenstelle des Bw Giessen.

Die Gleisanlagen im Jahr 1985 am Schuppen I und II

 

Das Bw Limburg unterhielt weitere Außenstellen (Ast.) in Westerburg und Niedernhausen. 

Die Bw-Ast. Westerburg verfügte über einen vierständigen Rechteck-Lokschuppen mit Behandlungsanlagen am Nordende des Bahnhofs. Diese Anlage wird heute Museal genutzt. Die Personale der Bw-Ast. Westerburg verrichteten zum größten Teil ihren Dienst auf den Nebenstrecken des einstigen Knotenbahnhofs.

Die Bw-Ast. Niedernhausen verfügte über eine Drehscheibe (18m) und einem Ringlokschuppen der heute noch vorhanden ist.

Im Jahre 1994 wurde die Einsatzstelle Siershahn (Westerwald) verwaltungstechnisch der Bw Ast. Limburg unterstellt.

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